Propionsäure und Grain Save NC

Wirkung von Konservierungsmitteln

Propionsäure und Grain Save NC sind Produkte zur Konservierung von Getreide. Wir erklären Funktionsweise und Vorteile beim Einsatz dieser Konservierungsmittel.

Grain Save NC

Bei der Getreidekonservierung sind propionsäurehaltige Produkte am weitesten verbreitet. Sie werden sowohl als reine Säure als auch in ihren abgepufferten Varianten angeboten. Zu ihnen gehört Grain Save NC. Grain Save NC hat mit 90 Prozent einen besonders hohen Wirkstoffgehalt an Propionsäure, ist besonders anwenderfreundlich und sicher in der Wirkung. Aufgrund seiner speziellen Produktformulierung ist es nicht ätzend. Das schont Technik und Lager. Ein Vergleich mit reiner Propionsäure zeigt, um wie viel weniger die Materialien beansprucht werden. Bei reiner Propionsäure reichen bereits kleinste Läsionen aus, um Materialschäden zu verursachen.

Wie funktionieren Propionsäure und Grain Save NC?

Propionsäure und Grain Save NC wirken auf drei verschiedene Weisen gegen Mikroorganismen:

1. Die enthaltene reine Säure senkt den pH-Wert auf der Kornoberfläche so weit ab, dass Wachstum und Vermehrung bestimmter Mikroorganismen nicht mehr bzw. nur stark eingeschränkt möglich sind.

2. Die Hauptwirkung findet jedoch in der Mikrobenzelle selbst statt. Das nicht dissoziierte Säuremolekül ist in der Lage, die Zellwand von Mikroorganismen zu durchdringen und vermindert so im Zellinneren den pH-Wert und damit den osmotischen Druck. Der Zelltod tritt ein, die Mikrobenzelle stirbt ab.

3. Außerdem blockiert das Säuremolekül den Enzymstoffwechsel in der Mikrobenzelle und eine Vermehrung ist nicht mehr möglich.

Wirksamkeitskriterium für Konservierungsmittel
Da nur die nicht dissoziierte Form der Säure die Zellwand durchdringen kann, ist der pH-Wert in Verbindung mit dem Gehalt an wirksamer Säure ein wichtiges Wirksamkeitskriterium für Konservierungsmittel. Mit steigendem pH-Wert dissoziieren Säuren immer mehr. Das bedeutet, je höher der pH-Wert ist, desto weniger Säure ist mikrobiell wirksam beziehungsweise desto mehr muss dosiert werden. Diese Gesetzmäßigkeit gilt auch für alle anderen in der Tierernährung eingesetzten Säuren.

Der Verlauf der Kurve zeigt deutlich, wie schnell die Wirksamkeit einer Säure in Abhängigkeit vom pH-Wert absinkt. Wird der pH-Wert des Produktes angegeben, kann die Anwender:in sehr leicht kontrollieren, wie wirksam das gewählte Produkt ist oder um wie viel höher die Aufwandmenge sein sollte, um eine mit der reinen Säure vergleichbare Wirksamkeit zu erreichen.

Verdunsten Propionsäure und Grain Save NC im konservierten Getreide?

Die geläüfige Argumentation:
Werden reine Propionsäure oder vergleichbare, mit Ammonium abgepufferte Produkte zur Konservierung von Getreide eingesetzt, wird ein Teil ihrer Wirkung oft über deren „Ausgase“ beschrieben. Die Gase sollen den Getreidestapel durchziehen und derart vor Verderb schützen. Weiterhin wird beschrieben, dass besonders an heißen Tagen und auch während der Lagerungszeit nicht unerhebliche Säuremengen aus dem konservierten Getreide entweichen, verlustig gehen und dann der Konservierungsstatus unsicher ist.

Erklärung:
Diese Argumentation basiert auf dem Dampfdruck, der für jede Säure und auch Säuremischung individuell ist.

„Dampfdruck“

Unter dem Begriff „Dampfdruck“ wird der Druck beschrieben, der sich in einem geschlossenen System zwischen der flüssigen Phase und der dazu gehörenden gasförmigen Phase einstellt.

Für reine, konzentrierte Propionsäure wird ein Dampfdruck von 5 mbar (20°C) und für Grain Save NC von 2 mbar (20°C) angegeben. Das bedeutet, dass bei 20° C je Kubikmeter Luft maximal 5 g Propionsäure in der Gasphase vorliegen (bzw. 2 g bei Grain Save NC 90). Steigt die Temperatur, steigt auch der Dampfdruck. Auch das ist hinlänglich bekannt. Aus diesem Grund wird bei der Konservierung mit hohen Einlagerungstemperaturen (> 35°C) ein Zuschlag von 10 Prozent empfohlen.

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